Die US-Bundesstaatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen den Zahlungsdienstleister Block wegen des Verdachts der Beihilfe zur Umgehung von Sanktionsvorschriften. Es geht um die nicht konforme Erfassung von Kundendaten, wodurch Firmen aus sanktionierten Ländern ihre Geschäfte über Block abwickeln sollen.
Die Untersuchung richtet sich laut einem Bericht von NBC-News auf die Abteilungen von Block, die sich mit den Apps „Square“ und „Cash“ arbeiten.
Laut einem Whistleblower gibt es seit Jahren Compliance-Probleme, und viele Länder, die nicht auf der schwarzen Liste stehen, haben solche Transaktionen mit Kryptowährungen durchgeführt, unter anderem mit Bitcoin. Der Informant wies auf ein schwerwiegendes Problem hin, nämlich dass die Geschäftsleitung des Unternehmens die Compliance-Abteilung des Unternehmens unzureichend beaufsichtigte.
Dokumente, die angeblich etwa 100 Seiten umfassen, berichten über Transaktionen, die von den Square und Cash Apps abgewickelt wurden, einschließlich solcher, die sanktionierte Länder wie den Iran, Russland, Kuba und Venezuela betreffen.
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Compliance-Mängel und Vorwürfe
Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die verdächtigen Geldtransfers nicht an die Bundesbehörden gemeldet und die Compliance-Probleme nicht behoben zu haben, nachdem es auf das Problem aufmerksam gemacht worden war. Der ehemaliger SEC-Anwalt Edward Siedle vertritt den Whistleblower und sagt, die Verstöße seien der Geschäftsleitung von Block bekannt gewesen. Whistleblower haben bereits im Februar darauf hingewiesen, dass die Nutzung der Cash App sowohl von sanktionsbewehrten Parteien als auch von Kriminellen im Allgemeinen ausgenutzt wird, angeblich wegen der unzureichenden Verifizierungsverfahren für die Identitäten der Kunden.
Diese Anschuldigungen und ähnliche Bedenken, die aus verschiedenen Quellen stammen, deuten auf ein Muster von Problemen bei der Einhaltung der internen Richtlinien von Block hin. Einem Bericht von Hindenburg Research vom März 2023 zufolge hat Block außerdem andere Vorschriften umgangen und generell eine Politik des „Laisséz faire“ verfolgt.
Regulatorische Kontrolle und Konsequenzen
Block sieht sich mit weiteren Problemen konfrontiert, da seine Firmentochter Verse Payments in Litauen wegen Verstößen gegen Antigeldwäsche- und Antiterrorfinanzierungsgesetzen in der EU Ärger hatte. Es hatte Geldstrafen gegeben. Block hat auf die Kritik reagiert und behauptet, dass man sich an die Compliance- und Regulierungsvorschriften halte und sich weiterhin rechtlichen Herausforderungen und dem Misstrauen der Öffentlichkeit stellen müsse.
Die Offenlegung der rechtlichen Schwierigkeiten von Block hat das Vertrauen der Anleger geschwächt, da der Aktienwert des Unternehmens gesunken ist. Als Antwort auf die Anschuldigungen erklärte ein Unternehmensprecher, dass umsichtige und robuste Risikomanagementverfahren vorhanden seien und aktualisiert würden, um mit neuen Risiken und geänderten Sanktionsvorschriften umzugehen.
Rechtliche Maßnahmen in der Kryptobranche
Die Untersuchung von Block Inc. findet in einer ganzen Welle von Klagen gegen Kryptounternehmen in den USA statt. Changpeng Zhao, Gründer von Binance, wurde zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt, und die Gründer von Samourai Wallet wurden verhaftet und wegen Geldwäsche angeklagt. Ethereum-Entwickler Consensys ist wehrt sich zurzeit vor Gericht gegen die SEC und argumentiert, dass die Behörde mit ihren Zangsmaßnahmen ihr Mandat überschritten habe und gar nicht zuständig sei.