Die Anwälte des ehemaligen FTX-CEOs Sam „SBF“ Bankman-Fried versuchen, bestimmte Informationen aus den Nutzungsbedingungen der Kryptobörse bei Zeugenaussagen zu erwähnen.
In einem kürzlich bei einem US-Bezirksgericht eingereichten Antrag bemühen sich die Anwälte von SBF, Informationen aus den Nutzungsbedingungen der Kryptobörse FTX in Zeugenaussagen einzubeziehen. Ziel ist es, im Rahmen eines laufenden Strafverfahrens bestimmte Beweisfragen zu klären. Dabei geht es insbesondere um die unterschiedlichen Theorien der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung bezüglich des angeblichen Missbrauchs von FTX-Kundengeldern.
Laut den Anwälten von Bankman-Fried plant die Staatsanwaltschaft, Zeugen zu befragen, um deren Verständnis und Erwartung in Bezug auf die Verwendung ihrer Einzahlungen bei FTX zu ermitteln. Die Verteidigung argumentiert hingegen, dass unabhängig von der individuellen Interpretation der Nutzungsbedingungen, die Einhaltung dieser Bedingungen eine Verteidigung gegen die erhobenen Anschuldigungen darstellt.
Zeugenbefragung auf Grundlage der Nutzungsbedingungen
In ihrem Antrag beabsichtigt die Verteidigung, Zeugen, die Kunden, Investoren von FTX oder Darlehensgeber von Alameda waren, zu befragen. Dabei sollen Fragen gestellt werden, um Aussagen darüber zu erhalten, welche Faktoren diese Personen als wesentlich für den Abschluss der fraglichen Vereinbarungen und Transaktionen betrachteten.
Die Anwälte der Verteidigung fordern das Gericht auf, Zeugen der Staatsanwaltschaft auf der Grundlage der FTX-Nutzungsbedingungen zu befragen und dabei die Meinungen von Laienzeugen auszuschließen. Als Beispiel nennen sie die Aussage des Paradigm-Mitbegründers Matt Huang, der seine Expertenmeinung zu den FTX-Diensten darlegte und nicht seine alltägliche Erfahrung als Laie.
Die Last der Beweisführung
Die Verteidigung argumentiert weiterhin, dass die Regierung versuche, die Veruntreuung von FTX-Kundengeldern durch Aussagen von Kunden und anderen Personen über deren Überzeugungen und Erwartungen zu beweisen. Dies diene jedoch lediglich dazu, das wesentliche Element der Veruntreuungstheorie jenseits jeden vernünftigen Zweifels zu beweisen. Die Einbringung der Kundenerwartungen bezüglich ihrer rechtlichen Beziehung zu FTX könne die Geschworenen eher ablenken und verunsichern, wenn sie die Fakten unter Berücksichtigung der Nutzungsbedingungen betrachten.
Zac Prince bezeugt vor Gericht
BlockFi-Gründer und CEO Zac Prince trat vor kurzem als Zeuge auf und gab Auskunft über einen 400-Millionen-Dollar-Kredit, den sein Unternehmen FTX US im Juli 2022 gewährt hatte. Darüber hinaus sprach er über den Dominoeffekt, der durch den Zusammenbruch von Terraform Labs und Three Arrows Capital verursacht wurde. Die Verhandlung wurde auf den 16. Oktober vertagt.
Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht auf den Antrag der Verteidigung reagieren wird und welche Auswirkungen die Zeugenaussagen letztendlich auf den Verlauf des Strafverfahrens haben werden.