Noch eben machte die Meldung die Runde, dass US-Behörden illegale Transaktionen bei Block untersuchen würden. Wegen unzureichender Kontrollen habe das von Jack Dorsey gegründete Unternehmen Terrorfinanzierung und Sanktionsumgehung ermöglicht. Doch der Mann, der einst das Gesicht von Twitter war, lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Jetzt hat Block Zahlen für das erste Quartal präsentiert und die Erwartungen der Analysten deutlich überboten. Doch das war noch nicht alles: Dorsey, ein begeisterter Bitcoin-Anhänger, verkündete auch die neue Investment-Strategie von Block. Der Kern seines ehrgeizigen Vorhabens: Mehr Bitcoin kaufen – mit einem monatlichen BTC-Sparplan.
Der Gewinn pro Aktie von Block lag bei 0,85 US-Dollar und damit über der Schätzung des Analyseunternehmens Zacks von 0,62 US-Dollar pro Aktie. Zudem erreichte der Bruttogewinn im ersten Quartal 2,09 Milliarden US-Dollar, was ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutet. Den Brief an die Block-Aktionäre eröffnete Dorsey allerdings mit einer Antwort auf die provokante Frage: “Warum zum Teufel verbringt ihr so viel Zeit mit Bitcoin?” Er gab zu, dass aktuell noch weniger als 3 Prozent der Ressourcen von Block in Bitcoin-bezogene Projekte fließen würden. Aber: Diese BTC-Projekte seien deshalb sehr wichtig, weil “die Welt ein offenes Protokoll für Geld braucht.”
Bitcoin-Sparen als neue Unternehmensstrategie
Was Bitcoiner besonders aufhorchen ließ, waren die von Dorsey angekündigten BTC-Käufe. Offenbar hat Block bereits im April damit begonnen, zehn Prozent seines monatlichen Bruttogewinns aus der hauseigenen Bitcoin-Sparte für den Kauf zusätzlicher BTC zu verwenden. Diese Sparplan-Strategie soll nun mindestens für den Rest des Jahres 2014 angewandt werden. Im ersten Quartal hatte Block einen BTC-bezogenen Bruttogewinn von 80 Millionen US-Dollar erzielt. Nach einer Hochrechnung könnte das Unternehmen also bis zum Jahresende BTC im Wert von etwa 24 Millionen US-Dollar kaufen. Beim aktuellen Kurs wären das ungefähr 389 Bitcoin.
Allerdings verfügt Block bereits über hohe BTC-Reserven, die der Zahlungsdienstleister während des letzten Bitcoin-Zyklus erworben hatte. Im Oktober 2020 kaufte Block beachtliche 4709 Bitcoin und Anfang 2021 weitere 3318 Bitcoin. Angesichts des derzeitigen BTC-Kurses von etwa 61.600 US-Dollar sind diese Bestände etwa 494 Millionen US-Dollar wert. Damit gehört Block zu den zehn Unternehmen mit dem größten Bitcoin-Vermögen weltweit. Von nun an treibt CEO Jack Dorsey die Bitcoin Adoption wieder im doppelten Sinne voran: Sowohl durch das BTC-Geschäft mit den Kunden der Block-Plattformen Square und Cash.App, als auch durch neue BTC-Käufe. Ein spannender Plan.