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Marginalie: Bitcoin – digitales Gold oder bloß Gesäusel?

Marginalie: Bitcoin - digitales Gold oder bloß Gesäusel?

Marginalie: Bitcoin — digitales Gold oder bloß Gesäusel?

So eine Redaktionskonferenz läuft manchmal viel glanz– und schnörkelloser ab, als es sich Uneingeweihte vielleicht vorstellen mögen. „Vor zehn Jahren hat das Finanzministerium Bitcoin anerkannt“, wirft der Kollege ein Thema in den Raum, „machen wir da was?“ Ja, machen wir — Kolumnist Robert Mirko hat für die aktuelle Marginalie die Welt der Kryptowährungen unter die Lupe genommen.

Sonntag, 20. August 2023

Benjamin Richter

2 Minuten 25 Sekunden Lesedauer

Zunächst einmal herrscht in der morgendlichen Konferenz nach der Frage des Kollegen jedoch betretenes Schweigen. Genauso gut hätte er um eine Schweigeminute für all jene bitten können, die mit Kryptowährungen schon mal Geld verloren haben – der Effekt wäre derselbe gewesen.

Die Kollegin setzt dann der Stille mit der Feststellung ein Ende, dass offensichtlich niemand der Anwesenden jemanden kennt, der jemanden kennt, der Bitcoin besitzt oder als Experte zu diesem Thema befragt werden könnte. Haken dran, weiter.

Tags darauf kommt der Kolumnist ins Grübeln: War es die richtige Entscheidung, die Sache mit den digitalen „Währungen“ so rasch ad acta zu legen? Rein statistisch betrachtet, ist der unwahrscheinlichere Fall nämlich eher der, dass man im eigenen Bekanntenkreis gar niemanden hat, der schon mal Kryptogeld genutzt oder besessen hat.

Zwölf Prozent – also beinahe jeder Achte – der Befragten gaben im Frühjahr bei einer bundesweiten Statista-​Umfrage an, Bitcoin oder andere virtuelle „Münzen“ ihr Eigen zu nennen. Damit ist die Krypto-​Begeisterung hierzulande zwar nicht ganz so groß wie in den USA (16 Prozent), der Schweiz (21) oder Nigeria (47).

Aber sie ist zumindest etwas größer als in China (10 Prozent) – wo die kommunistische Regierung allerdings auch aktiv gegen Bitcoin und Co. vorgeht und zum Beispiel das energieintensive „Schürfen“ neuer Recheneinheiten mit speziellen Computern verboten hat.

Bitcoin fasziniert Millionen. Auch Frauen und Männer vom Fach messen, wenn man sie denn einmal gefunden hat, der ältesten und größten Kryptowährung das Potenzial für eine prächtige Zukunft bei. „Ich könnte mir vorstellen, dass Bitcoin das digitale Gold des 21. Jahrhunderts wird“, erklärt etwa Deutsche-​Bank-​Analystin Marion Laboure.

Nach Ansicht des Ökonoms Philipp Sandner, der schon deutsche Ministerien und die EU zum Umgang mit Kryptowährungen beraten hat, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Menschheit als Ganzes den Bitcoin als sehr wertvoll betrachtet.

Dessen größten Vorteil sehen beide Experten neben der Dezentralisierung – das Geld wird nicht mehr von einer Zentralbank ausgegeben und für die Zahlungsabwicklung ist man ebenfalls nicht mehr auf dritte Institutionen angewiesen – und der globalen Zugänglichkeit im begrenzten Angebot. Denn Bitcoin ist streng limitiert: Mehr als 21 Millionen wird es nie geben.

Also ein super Inflationsschutz? Am Freitagmittag lag der Preis für einen Bitcoin bei rund 24.400 Euro, zur selben Uhrzeit am Vortag waren es 26.300 Euro gewesen.

Auch das ist eine Facette des etymologisch gesehen verborgenen Geldes: die mal von realweltlichen Ereignissen, mal von „technischen Indikatoren“, in deren Reihen das Schneiden des gleitenden 50-​Tage-​Durchschnitt noch einer der harmloseren ist, befeuerten Spekulationen, die den Preis in Windeseile in die Höhe schnellen oder ins Bodenlose stürzen lassen können.

Aktuell ist es die Entscheidung der amerikanischen Börsenaufsicht, im Fall um die Frage, ob es sich bei der Kryptowährung Ripple um ein Wertpapier handelt, Berufung einzulegen, die dem Krypto-​Markt zusetzt. Auch zahlreiche negative Schlagzeilen, wie mit Bitcoin finanzierte Drogengeschäfte oder der „OneCoin“-Betrug im Jahr 2016, bei dem Anleger allein in Deutschland mehr als 300 Millionen Euro verloren, waren bislang für viele Grund genug, von Bitcoin und Co. die Finger zu lassen.

Ist es also tatsächlich digitales Gold, was da so verheißungsvoll glänzt? Um es gänzlich unverschnörkelt zu sagen: Kann sein, kann aber auch nicht sein, und man darf gespannt sein. (Robert Mirko)

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