Die deutschen Behörden bewegen aktuell Bitcoins im Wert von mehreren Millionen Euro, darunter auch zu den Wallets der Handelsbörsen Bitstamp, Coinbase und Kraken. Die Analysefirma Arkham Intelligence hat darauf hingewiesen und damit eine Welle von Medienberichten und Diskussionen ausgelöst.
Arkham vermutet, dass die deutschen Behörden Bitcoins aus dem Fall des illegalen Streaming-Portals Movie2k bewegen. Der mutmaßliche Betreiber hat zu Beginn des Jahres Wallets mit Schlüsseln für 50.000 BTC übergeben. Diese Bitcoins sollen zwischen 2011 und 2013 mit den Erlösen der Website gekauft worden sein und haben heute einen Gesamtwert von 2,85 Milliarden Euro aufgrund massiver Kurssteigerungen.
Die Behörden haben offiziell nie bestätigt, dass sie die Movie2k-Wallets und andere Adressen kontrollieren. Arkham ist jedoch durch die Transaktionshistorie zu dem Schluss gekommen, dass dem Bundeskriminalamt (BKA) unter anderem fünf Wallets mit bestimmten Adressen gehören.
In den letzten sieben Tagen wurden aus diesen Wallets über 10.000 Bitcoins bewegt, wobei ein Teil davon an bekannte Börsenadressen wie Bitstamp, Coinbase und Kraken ging. Dies hat Spekulationen über mögliche Verkäufe in Gang gesetzt, obwohl dies allein aufgrund einzelner Transaktionen unwahrscheinlich ist.
Die Vielzahl der beteiligten Behörden, darunter das BKA und das Landeskriminalamt Sachsen, macht die Lage kompliziert. Normalerweise werden Vermögenswerte nach einer Verurteilung verkauft, um die Erlöse gemäß gesetzlichen Bestimmungen zu verwenden. Die Gerichtsverfahren bezüglich Movie2k laufen jedoch noch, was Fragen aufwirft, ob ein Verkauf der Bitcoins rechtlich zulässig ist.
Es ist unwahrscheinlich, dass der Verkauf der beschlagnahmten Bitcoins einen signifikanten Einfluss auf den Kryptowährungsmarkt haben wird, da das tägliche Handelsvolumen bereits hoch ist. Trotz der Bewegungen bleibt es abzuwarten, wie die deutschen Behörden mit den beschlagnahmten Bitcoins verfahren werden.