Ein langer Atem hat sich am Krypto-Markt noch immer ausgezahlt – ganz gleich, aus welchen Geschäften die Gelder kommen. Acht Jahre nachdem der Darknet-Marktplatz Abraxas offline ging, machen die ehemaligen Betreiber alte Bitcoin-Vermögen offenbar zu Geld. 4.800 angestaubte Bitcoin wurden über eine Reihe von Transaktionen zu einem Krypto-Mixer bewegt. Das Warten hat sich scheinbar gelohnt. Der Gegenwert damals: rund zwei Millionen US-Dollar. Heute: 144 Millionen.
“Möglicherweise die Admins”
Abraxas ging 2015 vom Netz. Die Betreiber sollen Nutzer betrogen haben, zig Bitcoin gingen verloren. Auf dem Darknet-Marktplatz wurden allerlei illegale Waren vertrieben, von Drogen und Waffen bis zu gefälschten Ausweisen. Das ewige Stigma, das Bitcoin bis heute anhaftet, ist nicht ganz unbegründet: Bezahlt wurde und wird auf Darknet-Plattformen häufig mit Kryptowährungen.
So praktisch das ist: Geldflüsse liegen dadurch, wie sich erneut zeigt, offen. Jahre nachdem die Darknet-Plattform von der Bildfläche verschwand, hat der Twitter-Nutzer “ZachXBT” nun alte Bitcoin-Bestände nachverfolgt. Ein erstes Lebenszeichen gab es bereits im Mai, im Oktober wurden die Gelder dann weiter verschoben. Verantwortlich dafür seien “möglicherweise die Admins”. Die Spur führt auch zu einem Mixer, über den die Herkunft der Gelder wohl verschleiert werden soll.
Bitcoin und das Darknet
Das Darknet ist ein Sammelbegriff für abgeschirmte Webseiten, die nicht über normale Suchmaschinen erreichbar sind. Einer der meistgenutzten Zugänge ist der Tor-Browser. Über den gelangte man auch zur Darknet-Plattform Silk Road, die vor der Zerschlagung 2013 eine der größten Umschlagplätze für illegale Waren war. Bezahlt wurde darüber mit Bitcoin.
Das Vakuum, das Silk Road hinterließ, füllten andere Webseiten. Im letzten Jahr hat das BKA den bis dahin größten Darknet-Marktplatz hochgenommen: Hydra. 23 Millionen Euro in Bitcoin wurden sichergestellt. Hydra hatte 2020 über 17 Millionen Kundenkonten und brachte es auf einen geschätzten Umsatz von 1,2 Milliarden Euro. Die Gesamteinnahmen an Darknet-Märkten sind laut Chainalysis nach der Schließung um die Hälfte auf 1,5 Milliarden US-Dollar in 2022 zurückgegangen.
