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Die 25.000-Euro-Frage
Während die Rekordkurse bei der Kryptowährungen Schlagzeilen machen, steigt Gold vergleichsweise wenig beachtet auf neue Höchststände. Jetzt stellt sich die Frage, ob Anleger besser in Bitcoin oder ins Edelmetall investieren sollten.
Bitcoin auf dem Vormarsch
Der Bitcoin erlebt derzeit eine unaufhaltsame Rallye. Bereits vor der Entscheidung der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC, Indexfonds, sogenannte ETFs, zuzulassen, gewann die älteste und größte Digitalwährung der Welt an Fahrt. Mit der Genehmigung im Januar durch die SEC wurden zusätzliche Impulse gesetzt. Große Fondsgesellschaften wie Blackrock, Fidelity, Invesco und Vaneck bieten nun börsengehandelte Fonds an, die mit Bitcoin unterlegt sind. Auch die Gesellschaft Ark Investments ist nun in diesem Bereich aktiv.
In Deutschland sind ausschließlich sogenannte ETNs erlaubt, die die Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Basiswerts eins zu eins nachbilden. Dies ähnelt dem beliebten Xetra-Gold-Konzept.
Nachfrage größer als Angebot – Preis steigt
Derzeit verzeichnen die neuen Bitcoin-Spot-ETFs umfangreiche Zuflüsse, die das Angebot neuer Bitcoins übersteigen. Dieser starke Nachfrageanstieg treibt den Preis weiter nach oben. Pro Tag werden derzeit 900 neue Bitcoins geschaffen, wobei das Halving alle vier Jahre die Menge halbiert.
Gold im Fokus
Auch Gold erreicht neue Rekordniveaus, obwohl es weniger Medienaufmerksamkeit erhält als der Bitcoin. Die Nachfrage nach Gold von Notenbanken und chinesischen Investoren bleibt hoch. Mit steigenden Goldpreisen kann das Edelmetall von sinkenden Zinsen profitieren, da Anleger alternative Anlagemöglichkeiten suchen.
Unterschiedliche Käuferschaften
Während bei Bitcoin vor allem amerikanische Anleger aktiv sind, verzeichnen Gold-ETFs Abflüsse. Die Goldnachfrage durch Notenbanken bleibt hingegen konstant hoch.
Fazit für Anleger
Die Entscheidung zwischen Bitcoin und Gold hängt vom individuellen Risikoprofil ab. Bitcoin bietet höhere Gewinnchancen, aber auch größere Verlustrisiken aufgrund der starken Volatilität. Gold wird als sicherer Hafen angesehen und eignet sich für konservative Anlagestrategien zur Werterhaltung des Vermögens.
Bei einer konservativen Anlagestrategie empfiehlt es sich, 5 bis 10 Prozent des Portfolios in Gold zu investieren. Aktien sollten den größten Anteil (40-60 Prozent) ausmachen, während 10 Prozent als Bargeld gehalten werden sollten. Der Rest kann in Anleihen von bonitätsstarken Schuldnern investiert werden.
Über den Autor
Michael Wittek ist Leiter des Portfoliomanagements bei Albrecht, Kitta & Co., einem unabhängigen Vermögensverwalter in Hamburg. Er ist verantwortlich für die Anlagestrategie des Unternehmens.