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Leitzinsentscheid der EZB im Blick
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent anzuheben. Dies ist die zehnte Zinserhöhung in Folge seit Juli 2022. Die höheren Zinsen sollen helfen, die hartnäckig hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Durch die Verteuerung von Krediten wird die Nachfrage gebremst und die Teuerungsraten sollen auf diese Weise eingedämmt werden. Allerdings gibt es auch Stimmen, die eine Zinspause fordern, da teurere Kredite die Wirtschaft belasten können.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte bereits bei der vorherigen Sitzung im Juli angekündigt, dass sowohl weitere Zinserhöhungen als auch eine Unterbrechung der Anhebungen möglich seien. Eine Zinssenkung wurde jedoch von Lagarde bereits damals ausgeschlossen.
Die EZB strebt langfristig eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an, um Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten. Allerdings ist die Inflation noch weit von diesem Niveau entfernt. Im August lag die jährliche Inflationsrate bei 5,3 Prozent, was darauf hindeutet, dass höhere Inflationsraten die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigen und den privaten Konsum bremsen.
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel betonte, dass die Inflation hartnäckig sei und obwohl Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation erzielt worden seien, sei der Zielwert für die Inflation noch nicht erreicht.
Es gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer, da die Kerninflation im Euroraum – also die Inflation ohne schwankungsanfällige Preise für Güter wie Energie und Lebensmittel – im August von 5,5 Prozent im Juli auf 5,3 Prozent gesunken ist.
Ölpreis weiter im Fokus
Ein weiteres Thema, das im Blickpunkt steht, sind die Ölpreise. Diese halten sich in der Nähe ihrer Zehn-Monats-Hochs, da das Ölkartell OPEC, die US-Behörde EIA und die Internationale Energieagentur vor einem zu geringen Ölangebot warnen. Es wird erwartet, dass es in der zweiten Jahreshälfte ein Angebotsdefizit von durchschnittlich 1,2 Millionen Barrel pro Tag geben wird. Die OPEC prognostiziert für das vierte Quartal sogar ein Defizit von mehr als drei Millionen Barrel pro Tag, was das größte Defizit seit mindestens einem Jahrzehnt wäre.
Die genauen Auswirkungen des Leitzinsentscheids und der Ölpreisentwicklung bleiben abzuwarten, da dies wichtige Faktoren für die weitere Entwicklung der Finanzmärkte sind.
Dieser Artikel wurde zusammengestellt von:
- Finanzen.net
- dpa (AFX)
- Dow Jones Newswires
